Ich lebe in: Wiesbaden [2016]

Wolfram-von-Eschenbach-Schule Wiesbaden 2016

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b der Wolfram-von-Eschenbach-Schule können alle sagen: „Ich lebe in: Wiesbaden“.  Unsere Frage dazu war: Was erleben die Schüler nach der Schule? Wie gehen sie in ihrer Stadt umher und mit ihrer Stadt um? Welche Orte haben sie für sich entdeckt? Was erzählen diese Orte?

Wir treffen 15 junge Menschen und auf fast ebenso viele Sprachen. Wir geben noch eine weitere Sprache dazu – die Bildsprache. Mit filmischen und fotografischen Mitteln laden wir zu einer Entdeckungsreise ein.

CloseUp

Gerade für Kinder, die noch nicht lange in Deutschland sind und dem sonst stattfindenden Unterricht nicht immer problemlos folgen können, soll durch die visuelle und nonverbale Sprache des Mediums Film eine Chance gegeben werden, sich gestalterisch einzubringen.

Dabei legen wir den Fokus auf integrative Momente innerhalb der Klasse – suchten die Annäherung an die Lebens(um-)welt der Schülerinnen und Schüler. Es entstand ein Wechselspiel von Innensicht und Wahrnehmung von außen.

Besprechung

Wir finden in recht kurzer Zeit zwei Filmstoffe, die in der Lebens(um-)welt der Schülerinnen und Schüler von Bedeutung sind: Zum einen ein Kurzspielfilm über die alte Legende der so genannten „Blutlinde“ im Wiesbadener Vorort Frauenstein und zum anderen eine 15-minütige Dokumentation über kulinarische Besonderheiten – eine filmische „Speisekarte“ – von Wiesbaden. Beide Videos sind weiter unten zu sehen.

Nun gilt es auch zu entscheiden, wer vor der Kamera steht und in welcher Sprache die Interviews geführt werden sollten. Hier kam die Vielfalt der Sprachen der Schülerinnen und Schüler zum Tragen, denn manche Interviews haben sie in ihrer Herkunftssprache geführt. Auch hieran wird deutlich, dass alle ihren Teil zum Gelingen des Projektes beisteuern konnten.

Darüber hinaus lernten die Schülerinnen und Schüler Filmkameras zu bedienen, den Ton zu angeln oder Regieanweisungen zu geben. Wir tragen dabei Sorge dafür, dass alle mal an den verschiedenen Orten vor und hinter der Kamera standen.

Kamera

Der begleitende Lehrer Olli Back berichtet:
Bei den durchgeführten Projekttagen fiel auf, dass dadurch vor allem Schüler, die sonst sehr zurückhaltend sind, zu intensiver Mitarbeit ermuntert werden und dieses auch gerne annehmen. Stolz erfüllt diese Schüler wenn sie beispielsweise im Film „Blutlinde“ eine Rolle erfolgreich umsetzen konnten. Wichtige Aufgaben wie Regie, Ton, Kamera und mehr konnten von „schulmüden“ Schülern übernommen werden, die so in einem Projekt, das trotzdem noch mit ihrer Schule zu tun hat, wieder einmal spüren konnten, dass auch sie eine wichtige Rolle in der Klassengemeinschaft spielen.

Eine erste Präsentation der Filme erfolgte im Kulturzentrum Schlachthof – 60/40 in Wiesbaden vor fünf Schulklassen. Es folgte für „Blutlinde“ die Platzierung für die Reihe Wiesbadener Filmnachwuchs beim exground Filmfest auf der Caligari-Filmbühne und Vorführungen beider Filme im Deutschen Filmmuseum Frankfurt.

Weitere Präsentationen sind für 2017 im Rathaus Wiesbaden, sowie am Original-Schauplatz der Blutlinde in Frauenstein zum Burgfest geplant.

Das Projekt fand zwischen März-Juni 2016 mit den Fotografinnen Sonja Schwarz und Katarina Ivanisevic, der Kamerafrau Vita Spieß und den Filmemachern Reiner Krausz und Christoph Schuch statt.

 

Video “Ich lebe in: Wiesbaden” folgt in Kürze.

 

Ausgewählte Fotografien der Schülerinnen und Schüler und die Klasse bei der Filmvorführung im Deutschen Filmmuseum